Lysimeterversuch Wabern

Für die Rekultivierung der ehemaligen Deponie Gudensberg wurden von AGROFOR verschiedene Abdeckungssysteme nach TASI konzipiert und deren Effektivität in einem Lysimeterversuch in Wabern-Uttershausen getestet. Vorgabe war, ein leistungsfähiges System ohne teure HDPE-Folie zu entwickeln.
Die Großlysimeter (Höhe 2,3 m, Durchmesser 2,2 m) wurden in mehreren Lagen mit den entsprechenden Materialien für die jeweiligen Schichten (Entwässerungsschicht, mineralische Dichtungsschicht, etc.) gleichmäßig beschickt.
Die Lysimeter unterscheiden sich im Wesentlichen in den Zuschlagsstoffen im Oberboden:
  • Lysimeter ohne Zuschlagsstoffe
  • Lysimeter mit 5 Vol.-% Bioabfallkompost
  • Lysimeter mit 5 Vol.-% Bioabfallkompost und 100 g/m² Hydroabsorber Stockosorb
Sickerwassermessungen wurden oberhalb und unterhalb der mineralischen Dichtungsschicht durchgeführt, Wassegehaltsmessungen erfolgten mit TDR-Sonden, Temeperaturmessungen mit pT100-Sonden. Alle Rohre und Leitungen wurden in einem Meßcontainer zusammengeführt (Foto rechts).
Zusätzlich wurden verschiedene Zuschlagstoffe zur mineralischen Dichtungsschicht in Kleinlysimetern getestet.
Um möglichst schnell zu Ergebnissen zu gelangen (im Raum Wabern beträgt der Jahresniederschlag nur ca. 620 mm), wurden die Lysimeter zusätzlich beregnet (Foto Links).
Schon bei der Keimung des Saatgutes sowie dem Aufwuchs konnten deutliche Unterschiede festgestellt werden.
Rechts die drei verschiedenen Groß-Lysimeter.
Bei der Rekultivierung der Deponie Gudensberg wurde das System mit organischen Zuschlagsstoffen (neben Bioabfallkompost wurde auch Klärschlamm eingearbeitet) sowie Stockosorb eingesetzt. Weitere Informationen zur Deponie Gudensberg finden sie hier.
Diese und weitere Ergebnisse des Versuchs wurden veröffentlicht in:
WEGENER, O. & WEGENER, H.-R. (2000): Lysimeterversuche zum Einsatz von Hydroabsorbern bei der Abdeckung und Begrünung von Deponien. IN: Egloffstein / Burkhardt / Czurda (Hrsg.): Oberflächenabdichtung von Deponien und Altlasten 2000. Abfallwirtschaft in Forschung und Praxis, Band 119. Erich Schmidt Verlag, Berlin.